Konzern vs. Start-up: Wo sind Informatiker besser aufgehoben?

Start-up oder Konzern? Das ist die Frage. Denn Informatiker haben die Qual der Wahl. Sie sind gesucht und werden umworben. Hier erfahren Sie, worauf Sie bei der Stellenauswahl achten sollten, warum es wichtig ist, seine Ansprüche zu kennen und welche Vor- und Nachteile Start-up und Konzern mitbringen.
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Konzern vs. Start-up: Wo sind Informatiker besser aufgehoben?

GULP Redaktion
Start-up oder Konzern? Das ist die Frage. Denn Informatiker haben die Qual der Wahl. Sie sind gesucht und werden umworben. Hier erfahren Sie, worauf Sie bei der Stellenauswahl achten sollten, warum es wichtig ist, seine Ansprüche zu kennen und welche Vor- und Nachteile Start-up und Konzern mitbringen.

Start-up oder Konzern? Das ist die Frage. Denn Informatiker haben die Qual der Wahl. Sie sind gesucht und werden umworben. Hier erfahren Sie, worauf Sie bei der Stellenauswahl achten sollten, warum es wichtig ist, seine Ansprüche zu kennen und welche Vor- und Nachteile Start-up und Konzern mitbringen. 

Der Mangel an IT-Fachkräften hat einen neuen Höchststand erreicht. In Deutschland gibt es derzeit 82.000 offene Stellen für IT-Spezialisten. Das entspricht einem deutlichen Anstieg um 49 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 2017 waren 55.000 Stellen vakant. Das ist das Ergebnis der aktuellen Studie zum Arbeitsmarkt für IT-Fachkräfte des Digitalverbandes Bitkom. Jobs gibt es für Softwareentwickler und Co. also in Hülle und Fülle. Denn alle Unternehmen buhlen um die besten IT-Talente: Startups ebenso wie Microsoft, Siemens, SAP oder Google. Auch wenn Konzerne auf den ersten Blick auf der Beliebtheits-Skala oben zu stehen scheinen, reizt es viele Informatiker, bei einem Start-up einzusteigen. 

Start-up oder Konzern? Diese Fragen helfen IT-lern bei der Entscheidung

Stellt sich also das Luxusproblem, ob die nächste Stelle eher vom Kick eines Start-ups geprägt sein soll oder die Sicherheit und ein höheres Gehalt im Konzern den Ausschlag geben. Oder entscheiden Sie sich ganz anders und für den perfekten Mix in einem mittelständischen Unternehmen?

Wenn Sie sich als IT-Fachmann nach einem neuen Job umschauen, können Sie sich im Vorfeld folgende Fragen stellen:

  • Wie soll Ihr Traumjob aussehen?
  • Legen Sie Wert auf die Abwechslung im Start-up oder mögen Sie lieber die systematische und strukturierte Arbeit im Großunternehmen?
  • Bevorzugen Sie eine steile Lernkurve, viel Eigenverantwortung und tolle Entwicklungsmöglichkeiten?
  • Oder sind Ihnen geregelte Arbeitszeiten und eine gesunde Work-Life-Balance wichtig?
  • Achten Sie eher auf ein cooles Umfeld, flache Hierarchien, viel Bewegungsfreiheit oder auf klare Organisationsstrukturen?
  • Stehen bei Ihnen ein tolles Betriebsklima und Gemeinschaftsgefühl im Vordergrund oder hat ein hohes Gehalt Priorität?

Denn die Unterschiede zwischen großen etablierten Unternehmen und Start-ups zeigen sich nicht nur in der Anzahl der Mitarbeiter: Vor allem die Unternehmenskultur, Abläufe und die Organisation sind verschieden. Setzen Sie sich mit den Vor- und Nachteilen von Start-ups und Konzernen detailliert auseinander! 

Informatiker sind bei Start-ups und Konzernen stark gefragt

Bei der Talentsuche arbeiten die beiden Arbeitgeberlager mit den gleichen Mitteln: Sie setzen vermehrt Headhunter ein, um die wenigen IT-Fachkräfte auf dem Markt zu finden und für sich zu ergattern. Dabei scheinen die großen Unternehmen erst einmal klar im Vorteil zu sein. Schließlich verfügen sie über mehr Geld für das Recruiting und über eine größere Reichweite in den sozialen Medien. Denn es werden immer mehr Stellen über Social Media besetzt. Es fragt sich, was Start-ups all den Vorteilen, wie komfortableren Infrastrukturen, zahlreichen Zusatzleistungen und Boni, entgegenzusetzen haben.

Start-ups: Job-Alternative mit Erlebnis-Faktor

Der Bundesverband deutscher Startups (BVDS) definiert das Alter eines „Start-ups“ jünger als zehn Jahre, als ein Unternehmen mit einem (geplanten) Mitarbeiterwachstum und mit viel Innovationspotenzial bei Produkten, Dienstleistungen, Geschäftsmodellen oder Technologien. Der 6. Deutsche Startup Monitor von 2018 geht von derzeit 1.550 Start-ups mit 3.763 Gründern und 17.647 Mitarbeitern in Deutschland aus. Dabei stellt die Digitale Wirtschaft das wichtigste Gründungsumfeld der DSM-Start-ups dar und bereits jetzt ist ein deutlicher Einfluss der Künstlichen Intelligenz (KI) auf ihre Geschäftsmodelle erkennbar. Kein Wunder, dass Start-ups händeringend nach Informatikern suchen. 

Beim Start-up ist Eigenverantwortung wichtig

Es gibt viele Motive, um sich für die eine oder die andere Seite zu entscheiden. Einer der wichtigsten Gründe pro Start-up ist die Freiheit und eine hohe Selbstverantwortung – die allerdings nicht jedem liegt. So können sich Mitarbeiter bei einem Newcomer mit meist recht kleinen Teams in allen Bereichen einbringen und sind kaum durch gesetzte Verantwortungsbereiche eingeschränkt. So erhalten auch Informatiker Einblick in andere Unternehmensbereiche, die den Geschäftsaufbau betreffen, wie zum Beispiel Produktentwicklung, Kapitalbeschaffung, Mitarbeiterorganisation oder Marketing. Dabei findet die eigene Meinung mehr Beachtung als im Großunternehmen und jeder kann aktiv Projekte nach vorne bringen.

Spannung oder Gewohnheit

Spannung ist garantiert: Denn, was auf jeden Fall dazu gehört, sind die Höhen und Tiefen, die in der Startphase auftreten. Diese täglichen Herausforderungen zu meistern, macht das Arbeitsleben insgesamt aufregender, aber auch unsicherer. Das muss man von der Persönlichkeit her aushalten können. Dagegen entwickeln Informatiker im Konzern häufig Produktiterationen und -variationen, die schon erfolgreich am Markt etabliert sind. Der Preis für weniger Erfolgsdruck ist, sich in schon bewährte Entwicklungskonzepte pressen lassen zu müssen.

Start-up oder Konzern: Gruppenkuscheln vs. Ellbogen

In puncto Arbeitsatmosphäre sind Start-ups ganz klar vorne, auch wenn Konzerne wie Google und Microsoft regelmäßig die besten Arbeitgeberbewertungen vorweisen. Allerdings findet sich im Start-up-Alltag sicherlich mehr Team-Spirit, und IT-ler profitieren von einer besseren Zusammenarbeit. Interne Konkurrenzkämpfe und Ellbogenmentalität sind weniger an der Tagesordnung. Insgesamt geht es im Vergleich zum Konzern mehr um die Sache und die Fokussierung auf eine Herausforderung und weniger um das Streben auf eine bestimmte Position hin. Denn Hierarchien sind im Start-up – falls überhaupt vorhanden – zweckgerichtet und dienen nicht der Ego-Pflege. Zudem geht es in großen Unternehmen darum, viele Variablen gleichzeitig zu optimieren. Das erschwert die eigentliche Arbeit an der Sache.

Start-up: Improvisationstalent gewünscht

Start-ups sind oft unterfinanziert, was einerseits die Kreativität fördert, aber auch nervig sein kann. Die Ressourcen sind, was in der Natur der Sache liegt, beschränkt. Denn nach dem Start stehen meist Fragen von kurzfristigem, geschäftlichem Interesse im Mittelpunkt. Nicht selten hängt das Überleben des Unternehmens vom Erfolg eines einzelnen Produkts ab. Wohingegen große Unternehmen mit innovativen Produktideen schon alleine aufgrund ihres Namens hinsichtlich Kooperationen offene Türen einrennen.

Start-ups sind hip

Dafür können Start-ups sich leichter modern ausrichten – technisch und methodisch. Als IT-Entwickler kommt man öfters in den Genuss des Gefühls, in kurzer Zeit Großes auf die Beine zu stellen. Denn im Start-up geht es vor allem darum, neue Ideen und Geschäftsmodelle zu entwickeln. Wer sich an der Beteiligung zu technischen Innovationen begeistern kann, kommt bei jungen Unternehmen voll auf seine Kosten.

Dafür bleibt im Konzernalltag oftmals nicht genügend Raum. Hier fordern die Herausforderungen des Daily Business ihren Tribut in Form von Mut und Mitteln zur Innovation. Die klassische Alternative wäre, in die Forschung zu gehen, allerdings ist diese, vor allem in Deutschland, nicht wirklich marktorientiert. So gibt es wenige Anreize und Unterstützung für gute Ideen, die öffentliche Finanzierung wird durch langwierige Verfahren verkompliziert, die Evaluierungskriterien sind selten transparent und es fehlt an Karriereperspektiven.

Der Konzern-Joker: das liebe Geld

Größtes Manko bei der Arbeit von Programmierern für ein Start-up, und größter Vorteil, in einem Konzern zu arbeiten, ist definitiv das höhere Gehalt. Allerdings kann sich dies beim Erfolg eines Start-ups schnell ändern, vor allem, wenn es einem selbst gehört. Dafür nehmen viele die anfänglichen finanziellen Einbußen gerne in Kauf. Denn, wie gesagt, steht das gemeinsame Ziel beim Start-up mehr im Vordergrund. Während beim Konzern das Gefühl überwiegt, dass ein Projekt auch ohne die eigene Beteiligung weitergehen würde.

Neben Faktoren wie der Branche und dem IT-Schwerpunkt beeinflusst dabei die Größe des Arbeitgebers die Zahl auf dem Gehaltszettel. Je etablierter das Unternehmen und je größer die Anzahl der Mitarbeiter, desto höher ist meist auch das Gehalt, wie diese Statistik von get-in-it.de zeigt.

Balkendiagramm: Gehaltsstatistik aufgeschlüsselt nach Unternehmensgröße
get-in-it.de

Fazit

Klar ist: Der Fachkräftemangel hat nicht nur die Verhandlungsposition für IT-ler verbessert, sondern eine komplett neue Unternehmenskultur in der Tech-Industrie etabliert. Denn berufliche Sorgen brauchen Sie sich als Informatiker keine zu machen, ganz gleich, ob Sie sich für die eine oder andere Arbeitgeberseite entscheiden.

Noch einmal zusammengefasst steht auf der Start-up-Seite: zeitliche Flexibilität, Entscheidungsfreiheit, ein großer kreativer Spielraum, Eigenverantwortlichkeit, die Arbeit an der eigenen Sache und im besten Fall das Gefühl, gar nicht zu arbeiten. Auf der Haben-Seite von Konzernen finden sich Sicherheit, mehr Geld und zudem eine gemischte Altersstruktur. So sind bei Start-ups nur knapp fünf Prozent der Gründer älter als 55, im Durchschnitt sind sie sogar nur 35,2 Jahre. Wer es also eher gediegen mag, ist per se besser im Großunternehmen aufgehoben.

Letztlich muss jeder Informatiker für sich selbst die Entscheidung treffen und eigene Prioritäten setzen. Wer weiß, vielleicht findet sich der Traumjob auch bei einem mittelständischen Unternehmen mit dem perfekten Mix aus Sicherheit und einer Dynamik, die noch groß genug ist, um eine Innovationskultur zu erlauben.

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