Projektakquise als Freiberufler – erfolgreich Aufträge gewinnen 

Projekte zu akquirieren ist zentraler Bestandteil Ihres Geschäfts als Freiberufler. Lesen Sie auf dieser Seite, wie diese essentielle, aber oft ungeliebte Aufgabe erfolgreich meistern.

Nur wer Aufträge gewinnt, hat Arbeit und Einkommen. Neue Projekte oder einen Folgeauftrag zu akquirieren, ist daher kein lästiges Klinkenputzen, sondern ein zentraler Bestandteil der unternehmerischen Tätigkeit von Freelancern. Projektakquise gehört genauso dazu wie Ihre eigentliche Projektarbeit oder Buchhaltung und Steuern. Gerade am Anfang Ihrer Selbstständigen-Laufbahn ist der Bestandskundenstamm noch nicht so groß, so dass sie auf die Akquisition neuer Kunden angewiesen sind. Doch viele Freelancer tun sich bei der Projektakquise schwer. Sie haben das Gefühl, sich „verkaufen“ oder „aufdrängen“ zu müssen. Dabei lösen sie Probleme für ihre Kunden.

Die Lösungen, die Sie schaffen, sind für den geschäftlichen Erfolg Ihrer Auftraggeber unverzichtbar. Als freier Experte oder als Coach dürfen Sie sich daher zu Recht als Partner Ihrer Auftraggeber verstehen und diesen auf Augenhöhe begegnen.

Behalten Sie dies bei der Projektakquise im Kopf! Wenn Sie Ihre Problemlösungskompetenz glaubwürdig darlegen, gibt es keinen Grund, sich bei der Kundenansprache aufdringlich zu fühlen.

Inhalt

Strategische Vorüberlegungen

Unternehmen kaufen nicht Ihre Dienstleistung, sondern Lösungen für die Probleme, die sie haben. Stellen Sie vor der eigentlichen Projektakquise folgende Vorüberlegungen an:

  • Für welche Unternehmen aus welchen Branchen möchte ich arbeiten?
  • Welche Probleme beschäftigen diese Firmen?
  • Welche Lösungen kann ich anbieten?

Sie können sich auf Prozesse spezialisieren, die in vielen Betrieben unabhängig von deren Tätigkeitsbereich vorkommen. Oder Sie fokussieren sich auf bestimmte Technologien, Programme oder eine oder mehrere Programmiersprachen. Behalten Sie dabei im Blick, wie und welche Probleme Sie dadurch für Ihre Auftraggeber lösen.

Problemlösungen anbieten

Finden Sie beispielsweise als IT-Freelancer heraus, wie die Unternehmen, für die Sie arbeiten möchten

  • Prozesse durch IT-Lösungen effizienter gestalten
  • mit Hilfe digitaler Technologien wirtschaftlicher werden
  • Risiken für ihr Geschäft besser beherrschen können

Wenn Sie erfolgreich als Freelancer Kunden finden wollen, müssen Sie wissen, welche „Pain Points“ Ihre potenzielle Kundschaft plagen. Die wenigsten Unternehmen wollen einen Java-Programmierer, einen neuen Webshop oder ein neues Enterprise-Ressource-Management-System um derer selbst willen. Sie wollen eine bessere User-Experience für die User ihrer Webseite, mehr verkaufen oder einen besseren Überblick über ihre Auftrags- und Lagerbestände gewinnen. Sie wollen Bestellungen schneller abarbeiten und pünktlicher ausliefern. Es gilt, das „Ziel hinter dem Ziel“ zu erkennen. Wenn Sie das im Blick behalten, sprechen Sie bei der Akquise von Projekten die Sprache Ihrer Zielgruppe und begegnen diesen wirklich auf Augenhöhe.

Marktanalyse: Ihre Mitstreiter im Auge behalten

In der Regel werden Sie nicht darum herumkommen, sich zu spezialisieren. Das schränkt Sie allerdings nicht ein. Im Gegenteil! Wenn Unternehmen externe Expertise für Projekte suchen, brauchen sie Fachleute, keine Allround-Talente. Freelancer, die über die gesuchten Spezialisierungen verfügen, können daher auch höhere Stundensätze abrechnen.

Um selbstsicher über Ihr Honorar verhandeln zu können, sollten Sie vor der Akquise von Projekten aber auch in Erfahrung bringen, wer außer Ihnen noch Lösungen für die von Ihnen ermittelten Probleme Ihrer Kundschaft anbietet. Sind das größere Unternehmen, Beratungshäuser, Ingenieurbüros oder andere Freelancer?

Wenn Sie Antworten auf diese Fragen haben, arbeiten Sie die Kompetenzen und Fähigkeiten heraus, die Sie von Ihrer Konkurrenz unterscheiden.

Das eigene Angebot spezifizieren

Wenn Sie erfolgreich Projekte gewinnen wollen, müssen Sie auch wissen, was Sie als Experte einzigartig macht und wie sich Ihr Angebot von dem Ihrer Konkurrenz unterscheidet:

  • Welche Skills beherrschen Sie wirklich gut?
  • Von welchen Leistungen waren frühere Kunden besonders begeistert?
  • In welchen Technologien, Branchen, Methoden des Projektmanagements und welchen Programmiersprachen haben Sie besonders umfangreiche Erfahrungen und Kenntnisse erworben?

Diese Fragen müssen Sie beantworten, um Ihre Problemlösungskompetenz und Ihr Angebot überzeugend darstellen zu können. Erst wenn Sie in der Lage sind, Ihre Leistung wirklich zu erklären, sollten Sie diese auf möglichst vielen Kanälen an potenzielle Auftraggeber herantragen, um Projekte zu akquirieren.

Klaren Fokus setzen

Freelancer gewinnen Projektaufträge leichter, wenn sie anschaulich und glaubhaft zeigen können, dass sie auf ein Fachgebiet spezialisiert sind. Ihre Spezialisierung und Projekterfahrung, absolvierten Weiterbildungen oder erworbene Abschlüsse und Zertifikate sollten Sie daher nachweisen. Halten Sie also Ihr Freelancer-Profil immer auf dem neuesten Stand. Wenn Sie bereits lange Jahre im Beruf sind, beschränken Sie sich in Ihrem Lebenslauf und Portfolio auf die wichtigsten Projekte, die Sie in den zurückliegenden fünf bis zehn Jahren akquiriert haben. Holen Sie sich außerdem wann immer möglich Referenzen oder Empfehlungsschreiben der Kunden ein.

Als Neuling im Projektgeschäft haben Sie vielleicht noch nicht so viele Referenzen, wie Sie sich wünschen. Beschönigen Sie Ihre Kompetenzen und beruflichen Stationen dennoch auf gar keinen Fall. Auftraggeber werden dies bemerken und enttäuscht sein.

Tipp: Unterschiedliche Profile anlegenUnd wenn ich doch zwei oder mehr Fachgebiete habe? Dann erstellen Sie sich für jedes dieser Fachgebiete ein eigenes Profil. Mit der GULP Membership können Sie sich bis zu drei unterschiedliche Profile anlegen und erhöhen so Ihre Akquise-Chancen.

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Akquisewege für Freiberufler

Nach diesen Vorbereitungen können Sie mit der Kundengewinnung starten. Verbreiten Sie Ihr Angebot auf möglichst allen Kanälen, die Ihnen für die Projektakquise zur Verfügung stehen.

Online-Profile – dort präsent sein, wo gesucht wird

Es gibt ein sehr großes Angebot an Freelancing-Plattformen beziehungsweise Online-Projektbörsen, auf denen Sie sich mit Ihrem Profil präsentieren können. Der entscheidende Vorteil ist: Sie sind dort präsent, wo auch wirklich nach Profis wie Ihnen gesucht wird.

Je nach Leistungsumfang solcher Plattformen können Sie sich selbst auf ausgeschriebene Projekte bewerben, von Unternehmen direkt beauftragt oder von Personaldienstleistungs-Agenturen angeschrieben werden. Agenturen fungieren als Vermittler zwischen Ihnen und Ihren potenziellen Endkunden. Gerade diese Variante erhöht Ihre Akquise-Chancen enorm. Bei der Zusammenarbeit mit Agenturen profitieren Sie von deren Hebeleffekt. Dank dem regen Kontakt zu vielen Projektanbietern suchen sie nach einer Vielzahl von Freiberuflern. Die Faustregel lautet dabei:

  • Je größer die Agentur, desto mehr Chancen auf ein Projekt bekommen Sie im Gegenzug für Ihre Zeit, die Sie aufbringen.
  • Je kleiner und spezialisierter der Dienstleister auf Ihren fachlichen Fokus ist, desto besser passen die angebotenen Projekte in der Regel auf Ihr Profil – doch umso weniger Projektanfragen erhalten Sie insgesamt.

Tipp: GULP Profil anlegen lassenSie haben noch kein GULP Profil und scheuen den Aufwand, sich Ihr Profil selbst anzulegen? Dann nutzen Sie unseren CV Upload: Einfach Lebenslauf hochladen und wir übernehmen die Profil-Erstellung für Sie.

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Eigene Webseite – Ihre digitale Visitenkarte

Entscheider recherchieren bei der Suche nach externer Unterstützung online. Stellen Sie sich breit auf und verlassen Sie sich nicht ausschließlich auf soziale Netzwerke und Plattformen. Am meisten Kontrolle über die eigene Präsenz haben Sie immer noch mit einer eigenen Webseite. Sie ist Ihre digitale Visitenkarte und sollte zumindest Ihr Profil und Ihre Kontaktdaten enthalten. Sie sollte sauber programmiert sein und den aktuellen technischen Standards entsprechen. Schließlich dient sie Ihren Interessenten gegenüber auch als Vorzeigeprodukt und Referenz. Verlinken Sie Ihre Webseite zudem mit den Netzwerken und Portalen, in denen Sie Ihr Profil ebenfalls präsentieren.

Content Marketing – zeigen Sie, was Sie auf dem Kasten haben

Sie sind Profi. Zeigen Sie das und geben Sie Kostproben Ihres Könnens:

  • Bieten Sie Webinare mit einem Einstieg in „Ihr“ Thema an. Zu diesen können Sie ehemalige Auftraggeber, aber auch Interessenten einladen, mit denen Sie Kontakt haben oder hatten.
  • Mit (Fach-)Artikeln auf Ihrer Webseite zeigen Sie, was Sie können. Sie können beispielsweise über aktuelle Entwicklungen auf Ihrem Fachgebiet schreiben oder häufig auftretende Fragestellungen behandeln. Den größten Nutzen werden diese Artikel haben, wenn Sie konkrete Lösungen für Ihre Leserschaft parat haben.
    Die Beiträge können Sie zugleich als Fachbeiträge auf LinkedIn und in anderen sozialen Netzwerken veröffentlichen.
  • Ihr Content Marketing wird Ihnen helfen, Projekte zu akquirieren. Sie präsentieren möglichen Kunden damit Ihre Kompetenz umfassend und überzeugend. Decken Sie passende Schlagworte ab, werden Sie zu den Inhalten zudem auch in Suchmaschinen sichtbar. Ihre potenzielle Kundschaft wird somit bei der Recherche auf Ihr Angebot stoßen.

Bedenken Sie jedoch, dass Content Marketing nur funktioniert, wenn Sie es kontinuierlich betreiben. Das bedeutet nicht, dass Sie wöchentlich mehrere Beiträge veröffentlichen müssen. Passen Sie die Frequenz auf Ihre zeitlichen Möglichkeiten und die Content-Ideen an. Das heißt im Zweifel: Qualität geht vor Quantität.

Netzwerken Sie on- und offline

Networking können Sie als Freiberufler on- wie offline betreiben. Wichtig ist lediglich, dass Sie es tun.

Der einfachste und günstigste Weg, ein Projekt zu akquirieren, ist die Empfehlung durch Bekannte, andere Selbstständige oder ehemalige Kundschaft. Sammeln Sie daher Kontakte – egal, ob in sozialen Netzwerken, auf Messen, Seminaren, während eines Projektes, in der Warteschlange beim Bäcker oder im Sportverein. Haben Sie immer ein paar gedruckte Visitenkarten dabei.

Pflegen Sie Ihr Netzwerk gezielt und regelmäßig:

  • Melden Sie sich ab und zu bei Kontakten, auch wenn Sie gerade in einem Projekt engagiert sind und kein neues gewinnen wollen.
  • Haken Sie zu Projektende bei Ihrem Auftraggeber nach und erkundigen Sie sich, ob er weiteren Unterstützungsbedarf hat.
  • Schreiben Sie ehemaligen Kunden eine Karte oder eine Email zu Weihnachten oder zum Geburtstag.

Lesetipp: So optimieren Sie Ihr Freelancer Profil in 10 SchrittenErfahren Sie, wie Sie Ihr Profil in 10 Schritten optimieren und damit bei Kunden und Recruitern gut ankommen – vom ersten Eindruck bis zur Projektakquise.

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Professionelle Auftragsakquise

Das Akquisegespräch: wertschätzend und verbindlich

Ihre Reaktion auf Anfragen nach einer Zusammenarbeit von Interessenten zeigt, ob Sie Projekte wirklich professionell akquirieren – oder nicht. Um einen Auftrag zu gewinnen, reicht es oft schon, wenn Sie als Erster auf eine soeben veröffentlichte Ausschreibung oder per Rundmail versandte Anfrage reagieren.

Profi sind Sie aber erst, wenn Sie auf alle eingehenden Anfragen freundlich und schnell antworten – auch, wenn Sie ein angebotenes Projekt gar nicht annehmen können. Sagen Sie höflich ab. Wenn mögliche Auftraggeber Sie als verbindlichen Menschen wahrnehmen, bleiben Sie ihnen positiv in Erinnerung. Das erhöht Ihre Chancen bei zukünftigen Projekten.

Setzen Sie im Akquisegespräch auf Ihre Kompetenz und Ihre Dienstleistungsmentalität. Sie können beispielsweise klar den Nutzen herausstellen, den das Unternehmen mit Ihrem Angebot haben wird. Seien Sie dabei aber auch immer realistisch und ehrlich. Es hilft nichts, wenn Sie Ihre Versprechen nicht einhalten können. Ihr potenzieller Auftraggeber wird sich auch für Sie entscheiden, weil Sie wirklich beraten und das Beste für beide Seiten im Sinn haben.

Der richtige Zeitpunkt für das Preisangebot

In Ihrem Profil haben Sie zwar schon einen Stunden- oder Tagessatz als ungefähre Verhandlungsbasis angegeben. Das hilft den Entscheidern schon für eine erste Einschätzung Ihres Angebots und beugt unangenehmen Überraschungen vor. Die Nennung Ihres genauen Preises sollten Sie aber möglichst spät im Akquisegespräch oder sogar erst im Nachgang nennen. So haben Sie zum einen die Gelegenheit, erst alle relevanten Parameter zu erfragen und einfließen zu lassen. Zum anderen überlagert der – für ein Unternehmen immer zu hohe – Preis die Darstellung Ihrer Kompetenzen und Verkaufsargumente.

Das muss ein Projektangebot enthalten

Wenn Unternehmen Sie um ein Angebot bitten, können Sie dieses frei erstellen. Gesetzliche Vorschriften gibt es dafür nicht. Sie sollten aber bedenken, dass es bei Abschluss eines Vertrags Teil Ihrer Willenserklärung und damit Grundlage des Vertrags sein kann, den Sie schließen. Es sei denn, Sie versehen Ihr Angebot mit einer Freizeichnungsklausel. Dazu reicht es schon, wenn Sie es als „unverbindlich“, „freibleibend“ oder „vorbehaltlich...“ bezeichnen.

Erwähnen Sie am Ende Ihres Angebots, dass Sie für Rückfragen jederzeit erreichbar sind Sie sich über die Kontaktaufnahme freuen.

Auch Sie selbst sollten einige Tage nach Versand Ihres Angebots nachfragen, ob

  • dieses angekommen ist
  • der Empfänger bereits Zeit hatte, sich damit zu befassen
  • noch Klärungs- oder Änderungsbedarf besteht

Das ist nicht aufdringlich, sondern wertschätzend. Sie zeigen Auftraggebern so, dass deren Auftrag wichtig für Sie ist. Gleichzeitig untermauern Sie Ihr Interesse an der Zusammenarbeit.

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Projektakquise – die häufigsten Fragen und Antworten

Was ist Projektakquise?

Unter Projektakquise versteht man die Maßnahmen von Selbstständigen, um an neue Aufträge zu kommen. Dazu gehören unter anderem strategische Vorüberlegungen zur Positionierung, den Ausbau der (Online-)Präsenz, der Aufbau eines guten Netzwerks, die Ansprache von Bedarfsträgern, Verkaufsgespräche und das Erstellen eines Angebots sowie dessen Verfolgung bis zum Vertragsabschluss.

Wie macht man richtig Akquise als Freiberufler?

Bevor Sie auf potenzielle Kunden zugehen, sollten Sie sich vorab über Ihr eigenes Angebot und Ihre Positionierung Gedanken machen. Dazu gehören auch eine Markt- und Wettbewerbsanalyse. 

Präsentieren Sie Ihr Angebot mit einem vollständigen und gut strukturierten Freelancer-Profil. Seien Sie auf mehreren Kanälen präsent, beispielsweise auf Ihrer Webseite, auf Freelancing-Plattformen oder in den sozialen Netzwerken und bauen Sie sich gute und langfristige Beziehungen auf. Für Ihr Angebot gibt es keine verpflichtende Form, dennoch sollten Sie Punkte wie Ansprechpartner, Datum und Gültigkeit des Angebots, den Leistungsumfang sowie wie mit Spesen etc. umgegangen werden soll in Ihrem Projektangebot festhalten.

Welche Akquisemöglichkeiten gibt es?

Es gibt verschiedene Akquisewege, die Sie bestenfalls kombinieren sollten. Dazu gehören Online-Projektbörsen und Freelancing-Plattformen, Ihre eigene Website, Content Marketing, On- und offline Networking, beispielsweise in Social Media oder auf Veranstaltungen.