Bilanzbuchhalter – Berufsbild und Jobs

Was macht ein Bilanzbuchhalter?

In Deutschland muss jeder Unternehmer – völlig unabhängig von der Branche – seine Geschäftsvorfälle aufzeichnen. Als Klein-unternehmer, Selbstständiger oder Freelancer wählt er hierzu die einfache Buchhaltung und schließt diese mit der Einnahmen-Überschussrechnung (EÜR) ab.

Unternehmen sind zur Erstellung einer Bilanz verpflichtet. Die daraus resultierende doppelte Buchführung unterliegt besonderen gesetzlichen Auflagen und muss den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung (GoB) entsprechen. Die Buchhaltung gehört zu den Aufgaben des externen Rechnungswesens und dokumentiert alle Vorgänge, die das Vermögen einer Firma betreffen wie z.B. Kundengeschäfte, Lohnzahlungen oder Kredite.

In Unternehmen wird die Buchhaltung meist organisiert in:

  • Haupt- oder Bilanzbuchhaltung, in der, je nach Unternehmensgröße und Rechtsform, die Monats-, Quartals- und Jahresabschlüsse nach HGB, IFRS oder z.B. US GAAP erstellt werden.
  • Finanzbuchhaltung, unterteilt in Debitorenbuchhaltung und Kreditorenbuchhaltung, wo alle finanziellen Transaktionen dokumentiert und Ein- und Ausgangsrechnungen abgewickelt werden.
  • Lohn- und Gehaltsbuchhaltung, die alle Einkommenszahlungen an Mitarbeiter berechnet und verbucht und die dazugehörigen Abgaben an die Renten- und Sozialversicherung sowie die Krankenkasse berechnet.
  • Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung, die die Abwicklung aller eingehenden und ausgehenden Rechnungen sicherstellt.
  • In produzierenden Unternehmen gibt es häufig eine gesonderte Anlagenbuchhaltung, die sich vor allem mit den Anlagegütern im Unternehmenseigentum, insbesondere Immobilien und Produktionsanlagen befasst.
  • In Konzernen zusätzlich das Konzernrechnungswesen, in dem die Intercompany-Buchhaltung und die Konsolidierung der Jahresabschlüsse der Einzelgesellschaften zum Konzernabschluss vorgenommen werden.

Aufgaben und Tätigkeiten eines Bilanzbuchhalters

Die Praxis zeigt eine Unterscheidung der Buchhalteraufgaben nach Tätigkeit

  • ​in kleineren Firmen, wo Generalisten als Alleinbuchhalter oder Finanzbuchhalter das gesamte Aufgabenspektrum der Buchhaltung zu bewältigen haben,
  • in größeren Unternehmen, wo die Buchhaltung in differenzierte Rollen als Konzernbuchhalter, Haupt- oder Bilanzbuchhalter, Debitoren- oder Kreditorenbuchhalter mit vielfältigen und differenzierten Aufgaben aufgeteilt ist, nicht selten mit internationalem Bezug,
  • als selbstständige Buchhalter, die vor allem projektbezogen für größere Unternehmen oder für Kleinunternehmen und Freiberufler arbeiten.
GULP Kandidatin Verena Baier lehnt an einer Tafel und schaut in die Kamera

Ohne GULP hätte ich den Job, den ich heute mache, nicht bekommen.

Verena Baier
Fertigungstechnologin

Ausbildung und Studium eines Bilanzbuchhalters

"Buchhalter" ist keine gesetzlich geschützte Berufsbezeichnung, weshalb sich grundsätzlich jeder so nennen darf. Allerdings sind vertieftes kaufmännisches Wissen und Kenntnisse im Bilanzrecht, Steuerrecht und Sozialversicherungsrecht unabdingbar.

Der klassische Weg zum Buchhalter führt über eine Ausbildung als Steuerfachangestellter oder eine kaufmännische Ausbildung mit IHK-Prüfung z. B. als Industriekaufmann/-frau oder Bürokaufmann/-frau. Beide Ausbildungen erlauben es, bereits Erfahrungen in der Buchhaltung zu sammeln. Danach bieten Industrie- und Handelskammern, viele private Institute und einige Volkshochschulen Fortbildungen an, die auf die IHK-Prüfung samt Zertifikat "Geprüfter Buchhalter" vorbereiten. Als Zusatzqualifikation ist nach einigen Berufsjahren die Prüfung zum "Bilanzbuchhalter (IHK)" möglich.

Natürlich ist auch ein Einstieg über ein Studium mit Schwerpunkten wie Accounting, Rechnungswesen oder Controlling möglich. Häufig führt der Berufsweg in diesem Fall nach dem Studium über eine Tätigkeit als Steuerberatungs- oder Wirtschaftsprüfungsassistent in das Konzernrechnungswesen eines Unternehmens.

Soft Skills und Fähigkeiten eines Bilanzbuchhalters

Die Kernaufgaben eines Bilanzbuchhalters ist die Erfassung sämtlicher Geschäftsvorfälle eines Unternehmens. Dazu muss er u. a.

  • vertiefte Kenntnisse über vielfältige Rechtsvorschriften z. B. aus dem Steuerrecht-, Bilanz- oder Handelsrecht besitzen
  • die debitorischen und kreditorischen Buchungen vornehmen
  • das Mahnwesen bearbeiten und die Rechnungsprüfung vornehmen
  • Steuererklärungen und Lohnabrechnungen erstellen
  • mit dem zuständigen Steuerberater, dem Wirtschaftsprüfer und dem Finanzamt eng zusammenarbeiten
  • den Jahresabschluss nach Handelsgesetz und Steuergesetz vorbereiten oder je nach Funktion selbst erstellen

Gehalt eines Bilanzbuchhalters

Der Bilanzbuchhalter Verdienst wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, so spielt die Branche, Unternehmensgröße und das Bundesland, in dem man arbeitet, eine Rolle. Auch die eigenen Berufserfahrungen und Qualifikationen sind entscheidend. Daher bewegt sich das Bilanzbuchhalter Gehalt zwischen 2.600 und 5.100 Euro brutto im Monat.

[Quelle: gehalt.de | Stand: 11/21]

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Fragen und Antworten

Wie kann ich Buchhalter werden?

Bilanzbuchhalter ist kein Ausbildungsberuf, sondern eine berufliche Weiterbildung. Häufig beginnt es bei einer Ausbildung zum Steuerfachangestellten oder einer anderen kaufmännischen Ausbildung. Aber auch ein abgeschlossenes Studium mit den Schwerpunkten Accounting, Rechnungswesen oder Controlling sind möglich. Nach dem man einige Jahre Berufserfahrung sammeln konnte, kann man im Nachhinein die Weiterbildung zum Bilanzbuchhalter machen. Diese kann vier Monate in Anspruch nehmen oder sogar zweieinhalb Jahre, je nachdem, ob man Teilzeit- oder Vollzeit Lehrgänge besucht oder an einem Fernstudium teilnimmt.

Welche Fähigkeiten muss ein Buchhalter haben?

Buchhalter sollten ein gutes Zahlenverständnis haben und ihrer Arbeit mit einer äußersten Genauigkeit und Gründlichkeit nachgehen. Da oft der kleinste Fehler katastrophal sein kann und zu finanziellen oder sogar rechtlichen Folgen führen kann. Zudem sind analytische Fähigkeiten von Vorteil, ebenso wie Stressbeständigkeit und Termintreue. So müssen beispielsweise die Fristen eingehalten werden, was mitunter zu Zeitdruck führen kann. Auch Kommunikationsfähigkeit und Führungskompetenzen sind vorteilhaft, wenn man eine ganze Abteilung unter sich hat.

Wie viel verdient ein Bilanzbuchhalter?

Das Gehalt von Bilanzbuchhaltern bewegt sich im Durchschnitt zwischen 2.978 und 3.842 Euro brutto im Monat. Die Gehaltsunterschiede kommen durch unterschiedliche Faktoren zustande. So spielt zum einen die Branche und die Unternehmensgröße eine Rolle, ebenso das Bundesland, in dem gearbeitet wird. Zum anderen wird die Höhe des Buchhalter Gehaltes von der eigenen Berufserfahrung und den Qualifikationen beeinflusst.

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